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Rhubarb Crumble

Ein Rezept aus England, das dem gegenwärtigen Angebot an frischem Rhabarber entgegenkommt. Rasch hergestellt, ergibt dieser Auflauf einen netten Dessert. Eine passende Übersetzung für crumble ist mir nicht begegnet, stattdessen jedoch ein Wikipedia-Eintrag.

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Zutaten
  • 550g Rhabarberstangen
  • 150g Kristallzucker, der zusammen mit leeren Vanilleschoten in einem Glas aufbewahrt worden ist
  • 200g Weißmehl
  • 50g Kristallzucker
  • ½ TL Salz
  • 100g Butter

Zubereitung

Die gewaschenen Rhabarberstangen in 10mm-Abschnitte schneiden, in ein Auflaufgefäß geben. 150g Zucker (mit Vanilleschoten parfümiert) darüberstreuen, gut andrücken.

Einen Streuselteig aus dem Mehl, den 50g Zucker, Salz und der Butter herstellen: Alle trockenen Zutaten mischen, die Butter in kleinen Stückchen darunterreiben, bis alles homogen vermischt ist.

Den Teig auf dem Rhabarber gleichmäßig verteilen, andrücken. Im vorgeheizten Ofen bei 200°C Konvektion ca. 50 Minuten backen, sodass die Oberfläche des Teigs golden angebräunt ist.

Noch ein wenig lauwarm servieren, zusammen mit Crème double (Crème double de la Gruyère) auf einem Dessertteller anrichten.

Was ist Rutabaga?

Rutabaga heißt in Frankreich das, was man im deutschen Sprachraum als Steckrübe oder Bodenkohlrabi bezeichnet. In Westfalen nennt man diese Wurzel scherzhaft auch „Lippische Ananas“

Auf meine Frage, was man daraus machen könne, hat mir vor vielen Jahren die Inhaberin eines kleinen Dorfladens im Elsass sogleich ein Rezept verraten, das ich hier aufschreibe.

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Zutaten (für 4 Personen)
  • 1kg Bodenkohlrabi
  • 2 Möhren
  • etwas Sellerieknolle
  • 2 große festkochende Kartoffeln (z.B. Venezia)
  • 250g gepökelter Speck (nicht geräuchert)
  • Suppengarnitur (besteckte Zwiebel, Knoblauch, Möhre, Sellerie, Lorbeerblatt)
  • Je nach Wunsch eine kleine Lauchstange
  • glattblättrige Petersilie (Prezzemolo)
  • Salz, Pfeffer
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Zubereitung

Den Speck mit Wasser knapp bedeckt zusammen mit der Suppengarnitur(und dem grünen Teil vom Lauch) in etwa 2 Stunden garköcheln. Kein Salz hinzufügen, der Speck enthält bereits genug Salz.  Nach dem Garen die Garnitur entsorgen.

Die gewürfelten Wurzelgemüsesorten, ggf. mit dem hellen Teil vom Lauch, in die Speck-Kochbrühe geben und in etwa einer halben Stunde garkochen. In der Zwischenzeit den gekochten Speck in passende Würfel schneiden und ebenfalls am Ende hinzugeben, zuletzt die gehackte Petersilie. Mit Pfeffer abschmecken, bei Bedarf auch mit Salz.

In Suppentellern anrichten, dazu einen Roséwein servieren, z.B einen Rosé aus der Region Buzet, oder einen trockenen Müller-Thurgau.

Gefüllte Peperoni

Ein Rezept mit Inspiration aus dem Maghreb

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Zutaten (für 4 gefüllte Peperoni)
  • 4 große Peperoni (idealerweise mit standfestem Boden)
  • 1 kleine Chilischote
  • 1 mittlere Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 500g gehacktes Rind- oder Lammfleisch
  • 60g Kichererbsen
  • 1 Rosmarinzweiglein
  • 60g Sultaninen
  • 1 Bund glatte Petersilie (Prezzemolo)
  • gemahlene Koriandersamen
  • gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 EL Tomatenpüree
  • 1 EL Mehl
  • 1 TL Currypaste
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl
  • Butter
  • etwas Weißwein
  • Harissa
Zubereitung

Die Kichererbsen über Nacht einweichen, dann zusammen mit einem Rosmarinzweiglein im Einweichwasser garkochen.

Die Chilischote entkernen, kleinschneiden, im Olivenöl anbraten. Zwiebel & Knoblauch kleingeschnitten hinzufügen, Hackfleisch mitanbraten, mit dem Mehl abstäuben, Tomatenpüree und alle Gewürze unterrühren, mit Weißwein ablöschen und eine Zeitlang gardämpfen. Die Petersilie kleinhacken, hinzugeben.

Von den Peperoni die Deckel abschneiden, Kerne entfernen und mit der Fleischmasse füllen. In einem geschlossenen Pyrexgefäß mit etwas Butterflöckchen zuerst 30 Minuten bei 200°C (Konvektion) anbacken, dann bei 175°C während 30 Minuten fertiggaren. In der Halbzeit etwas Weißwein in das Pyrexgefäß geben, damit der Fond nicht zu dunkel wird, und sich eine klare Sauce entwickeln kann.

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Mit Couscous servieren, zubereitet gemäß Angaben auf der Packung. Wer es etwas schärfer haben will, kann mit etwas Harissa nachwürzen. Als Getränk passt z.B. ein Merlot / Cabernet Sauvignon von Sidi Brahim aus Tunesien.

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Anmerkung

Es kann eigentlich jedes beliebige Fleisch außer Schwein verwendet werden – aus Rücksicht auf die muslimische Herkunft des Rezepts.

Toggenburger Schlorzifladen

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Dieses Rezept hat seinen Namen von dem Mus aus gedörrten Birnen, welches in der Ostschweiz, und speziell im Toggenburg, „Schlorzi“ genannt wird. Ideal sind jene Dörrbirnen, welche nicht ganz hart sind – also zum Rohgenuß geeignet sind.

Zutaten (Teig):
  • 250g Weißmehl
  • 125g Butter
  • 50g Zucker
  • ½ TL Salz
  • etwas kalte Milch
Zutaten (Birnenfüllung):
  • 400g gedörrte Birnen
  • 2 EL Zucker
  • 1 Msp Nelkenpulver
  • ½ TL Zimt
  • ½ TL Lebkuchen-Gewürzmischung
  • mehrere EL Kirschwasser (Obstbrand)
Zutaten (Guss):
  • 2dl Rahm (Sahne)
  • 1-2 dl Milch
  • 1 Ei
  • 2 EL Maizena
  • 1 EL Zucker
  • ausgekratzte Samen von ½ Vanilleschote

Zubereitung

Teig: alle trockenen Zutaten mischen, kalte Butter in kleinen Stückchen darunterreiben, dann mit der kalten Milch einen gut formbaren Teig herstellen. Eine passende Backform (Ø 28 cm) mit dem Teig auskleiden, kühlstellen.

Birnenfüllung: Die Dörrbirnen vom Stiel befreien und durch den Wolf treiben (feine Scheibe). Die Masse mit dem Zucker, den Gewürzen verrühren. Soviel Kirschwasser hinzugeben, dass eine streichbare Masse entsteht. Die Masse auf dem Kuchenteig verteilen.

Guss: Mit dem Mixer alle Zutaten gut aufschlagen, und die Torte damit bedecken.

Bei 200°C (Konvektion) während gut 40 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.  Am besten schmeckt diese Torte lauwarm, aber bei Zimmertemperatur ist sie ebenfalls hervorragend.

Schweinsragout mit Speck und Steinpilzen

Ein deftiges Gericht, ideal mit einem erdverbundenen Wein aus dem Alto Adige zu genießen – z.B. einem Lagrein.

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Zutaten (für 2 Personen)
  • 400 – 450g Schweinsragout (von der Schulter)
  • 1 EL Bratbutter
  • 3 Schalotten
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 50g feine Würfel von geräuchertem Speck
  • 1 EL zerbröselte, getrocknete Steinpilze
  • 1 EL Mehl
  • (nach Wunsch) etwas Sardellenpaste
  • 100 ml Weißwein
  • Salz, Pfeffer
Polenta
  • 70g grober Bramata-Maisgrieß
  • 200ml Wasser
  • 200ml Milch
  • Salz nach Geschmack
Zubereitung

Das gewürfelte Fleisch in der Bratbutter anbraten, mit Mehl bestäuben, die grob gewürfelten Schalotten und ebenso den Knoblauch, und den Speck  hinzufügen, weiterbraten. Mit dem Weißwein ablöschen.  Die Steinpilze hinzugeben.

Mit Sardellenpaste, Salz und Pfeffer abschmecken. Das Ganze mindestens 2 Stunden langsam schmoren. Bei Bedarf eßlöffelweise Wasser hinzufügen. Die relativ geringe Menge an Steinpilzen ist beabsichtigt – der getrocknete Pilz hat eine extreme Würzkraft.

45 Minuten vor dem Servieren 200ml Wasser aufkochen,  200ml Milch hinzugeben,  vor dem Aufkochen aufs Minimum schalten, Maisgrieß unterrühren. Mit Salz nach Geschmack würzen. Immer wieder umrühren, bis die Polenta fertig ist.

Mit der Bramata-Polenta und gebratenem Mini-Lattich oder Broccoli servieren.

Anmerkung: Anstatt Schweinsschulter lässt sich auch gut Schweinshals verwenden. Dann kann man die Speckwürfel weglassen, da der Hals mehr Fett enthält, und zugleich mehr Aroma hat.

Kürbissuppe

Ein typisches Herbst- und Wintergericht.

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Zutaten
  • 1 kleine Schalotte
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Butter
  • 1 Spalte Kürbis (ca. 300-400g)
  • 1 große mehligkochende Kartoffel
  • 1 kleine Stange Lauch
  • ca. 700ml kräftige Bouillon
  • Lorbeerblatt
  • Petersilie
  • Kürbisöl
  • Brot für croûtons
Zubereitung

Schalotte & Knoblauch fein schneiden, in der Butter anschwitzen, gewürfelten Kürbis, Kartoffel und in Ringe geschnittenen Lauch hinzufügen.  Mit der Bouillon gerade bedecken und garkochen. Benötigt etwa 25 Minuten. Dann Lorbeerblatt entfernen und mit dem Pürierstab zerkleinern. Durch ein Sieb passieren, etwas Kürbisöl hinzufügen und in Suppenschüsseln anrichten. Mit ein paar Tropfen Kürbisöl und der Petersilie garnieren. Die in genügend Butter (beurre noisette) gebräunten croûtons darübergeben.

Ergibt 4 Portionen.

Als Bouillon verwende ich gerne eine Brühe, in der ich grünen (gesalzenen) Speck mit einer Wurzelgarnitur gekocht habe. Zuletzt werden in dieser Brühe noch Blut- und Leberwürste erhitzt. Aber das ist ein anderes Gericht.  Jedenfalls wird die schmackhafte Brühe bis zur Verwendung in der nächsten Suppe eingefroren.

 

Apfelmus für Erwachsene

Hier ein Rezept, um Apfelmus mal etwas anders herzustellen:

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Zutaten
  • Äpfel nach Bedarf (idealerweise Boskoop, aber auch ein anderer stark aromatischer Apfel geht)
  • etwas Weißwein
  • Zucker
  • Calvados (ideal ist der „Reflets de France“, die Hausmarke vom Carrefour-Konzern)
Herstellung

Die Äpfel gut waschen, nicht schälen. Vierteln, Kerngehäuse entfernen, nochmals halbieren, und in einen Kochtopf geben. Erhitzen, ein wenig Weißwein hinzugeben, dass der Topfboden benetzt ist, zuckern nach Bedarf. Solange bei kleiner Hitze schmoren, bis die Schnitze zerfallen. Duch ein Passe-Vite (Flotte Lotte) treiben – mit grobem Sieb. Nach dem das Mus ein wenig abgekühlt ist, Calvados nach Geschmack darunterrühren.

Dank der mitgekochten und pürierten Schale gibt’s eine schöne Farbe.

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Verwendung

Ich serviere das Mus gerne zu Blut- und Leberwürsten mit Sauerkraut und Salzkartoffeln, aber auch zu meinem Guggershörnli-Gericht (Rezept folgt bei Gelegenheit).

Elsässer Fleischtarte (Tourte de la vallée)

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Zutaten:
  • 1 Schalotte
  • 2 Zehen Knoblauch
  • etwas Butter
  • 300g Hackfleisch (Rind oder gemischt)
  • geriebenes Weißbrot (oder Paniermehl einer guten Bäckerei)
  • 1 Ei
  • 1 Handvoll Petersilie, fein geschnitten
  • schwarzer Pfeffer
  • Salz
  • 1 Prise Lebkuchengewürz
  • 2-3 EL Brandy
  • 280g Butter-Blätterteig
Zubereitung

Schalotte und Knoblauch kleinschneiden, in der Butter anrösten. Zum Fleisch geben, mit dem geriebenen Brot, dem Eiweiß, der Petersilie und dem Brandy zu einem festen Teig kneten. Mit den Gewürzen abschmecken. Eine passende beschichtete Form mit Blätterteig auskleiden, den Fleischteig hineingeben, mit Blätterteig bedecken. Die Ränder rundum gut verschließen (bördeln), mit der Gabel Verzierungen eindrücken. Mit dem restlichen (zuvor übergestandenen) Teig Verzierungen anbringen, z.B. Ringe über den ausgeschnitten Löchern. Mit dem übriggebliebenen Eigelb gut einstreichen. Bei 200°C (Konvektion) gut anbacken, dann bei 160°C fertigbacken. Insgesamt 1 Stunde.

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Serviervorschlag: Mit geraffelter Möhre anrichten. Dazu passt Kartoffelsalat sowie ein Elsässer Weißwein, z.B. Pinot blanc oder Pinot gris.

Hackbraten auf französische Art

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Zutaten
  • 400g Hackfleisch vom Rind oder gemischt
  • 2-3 Scheiben Weißbrot
  • 1 mittlere Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • Olivenöl
  • 1 Bund glattblättrige Petersilie (Prezzemolo)
  • 2 Eier
  • Salz, Pfeffer, Sardellenpaste, Senf
  • Butter für Zubereitung
  • Weißwein
Herstellung

Zwiebeln & Knoblauch schälen, kleinschneiden, in Olivenöl mit einer Prise Zucker anrösten. Petersilie von Stielen befreien, hacken. Brot einweichen, ausdrücken. Das Brot, Fleisch, gedämpfte Zwiebeln und Knoblauch, Eier und Petersilie gründlich zusammenmischen. Mit Salz, Pfeffer, etwas Sardellenpaste und 1 TL Senf würzen.

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Eine Pyrexform ausbuttern, Masse hineingeben, mit Butterflöckchen versehen, in den Ofen geben (200°C Konvektion). Sobald der Hackbraten richtig brät, mit dem Weißwein ablöschen. Hin und wieder kontrollieren, ob noch etwas Wein nötig ist. Gesamtbackzeit etwa 60 Minuten. Hier ist ein Federweisser (Blanc de Noirs, ein Pinot Noir aus Zürich) abgebildet. Nicht zu verwechseln mit Federweißer.

Beilagen
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Mit Hörnli und gebratenem Zucchini- und Paprikagemüse (mit Knoblauch, Salz, Pfeffer und etwas Thymian gewürzt) anrichten. Rotwein (z.B. ein Faugères) dazu servieren. Wenn man einen nicht so dominanten Wein vorzieht, ist auch ein Rosé, z.B. ein Tavel, gut geeignet.

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Lauchkuchen

In Abwandlung zum Zucchini-Ziegenkäse-Auflauf hier ein Rezept, das etwas leichter herzustellen ist. Dank des trockeneren Lauchs anstelle der Zucchini wird der Boden des Teigs weniger feucht.

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Zutaten (für 4 Personen)
  • 280g Blätterteig
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 kleine Zwiebel
  • 80g Ziegenkäse (mittelhart)
  • 120g sonstiger Käse – was gerade da ist
  • 1-2 EL Bratbutter
  • 2dl Milch
  • 2 Eier
  • etwas Milch
  • 1 große Stange Lauch
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Herstellung

Passende Auflaufform mit dem Blätterteig auskleiden. Im vorliegenden Gericht (siehe Foto) habe ich 2 Formen zu 15x20cm verwendet. Zwiebel & Knoblauch fein schneiden, in Bratbutter anrösten, feingeschnittenen Lauch während 10 Minuten darin gardünsten. Käse grob raffeln (Röstiraffel). Den Käse mit der Milch, den Eiern und der Milch zu einem Guss verarbeiten, mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken.

Lauch mit den Zwiebeln und dem Knoblauch in die mit Teig ausgekleidete Form geben. Käse mit Guss darübergießen. Zuerst bei 200°C Konvektion anbacken, später auf 160°C reduzieren. Backzeit etwa 35 Minuten.

Serviervorschlag

Mit gemischtem Salat servieren, dazu passt z.B. ein weißer Chardonnay.